Photographie Sammelsurium

Dunkelkammerarbeit
 
Graustufenkeil:
Belichtungshilfe für positive

man nehme:
Standard-Photopapier, z. B. Tetenal, halbmatt, härte 3
durchschnittsnegativ, z. B. vielfältige Landschaft (mit vielen
Helligkeitsstufen)
 
man nimmt nun einen Karton, deckt das Papier vollständig ab und fängt an zu
belichten. alle 2 oder 3 Sekunden nimmt man den Karton etwa 2 bis 3 cm weiter
vom Photopapier weg, bis dieses schließlich gänzlich unbedeckt ist. nun
entwickelt man das Papier und hat den Graustufenkeil. er ist für dieses Papier
allgemein gültig.
nun kann man bei jedem negativ erst einmal einen Probestreifen z. B. 10 sec lang
belichten. dann vergleicht man das Resultat mit dem Graustufenkeil und weiß, ob
man das Papier länger/kürzer belichten muss und auch gleich, um wie viel.

 
ist nur ein teil eines Bildes zu dunkel (z. B. Schattenzonen), belichtet man
diesen teil kürzer, indem man ihn eine zeit lang entweder mit der hand oder
einer vorgefertigten Maske abdeckt. sind bereiche zu hell, belichtet man das
ganze einfach länger und deckt den ganzen Rest ab. um scharfe Ränder zu
vermeiden, muss man die hand bzw. die Maske dauernd in Bewegung halten. ist der
dunkle fleck in Bildmitte, so behilft man sich mit einem stück Karton an einem
draht.
 
man kann das Photopapier natürlich auf mehrere Portionen belichten (wenn man es
zwischendrin nicht entwickelt hat). unter ~8 sec erhält man selten gute
Ergebnisse, meistens liegt man bei 12-15 sec richtig.
 
mit der Wahl des Photopapiers kann man die Kontraste beeinflussen. es gibt
verschiedene grade, 1 und 2 ist weiches Papier, es gibt weniger Kontraste, 4 und
5 ist hartes Papier mit scharfen Kontrasten.
 
 
Technische Daten (Filmmaterial)
 

lichtempfindliche schicht:
10-15 µm Dicke.
Beschichtet mit AgJ (5-10 g/m²) und AgBr (10 g/m²), das entspricht etwa
20 lagen von AgJ-Kristallen, kleinen Körnchen (0.2-2µm). Die Größe dieser Körner
hängt von der Lichtempfindlichkeit des Films ab. So liegt ein 25 ASA-Film am
unteren, ein 400 ASA-Film an der oberen Grenze der Körnerdicke – der
„Körnigkeit“.
Der Träger – früher aus dem leicht brennbaren ??? – ist heute meistens aus PVC
und etwa 0.125 mm dick. Fällt auf diesen Film Licht, so werden in den Kristallen
ein paar Moleküle AgJ oder AgBr gespalten, indem das Silberion zu atomarem
Silber wird. Man sieht noch nichts! Wird der Film entwickelt, so werden alle die
Kristalle, in denen ein wenig AgJ oder AgBr gespalten ist, volltändig reduziert
– jetzt ist das ganze Körnchen schwarz. Die restlichen Körnchen werden
ausgewaschen.
 
Umkopieren:

Ziel ist es, Graustufen zu vermeiden und ein äußerst kontrastreiches Bild zu
erhalten.
Fertiger, trockener Abzug mit neuem Photopapier (Schicht auf Schicht)
weiterverarbeiten. Man legt also unter das schon entwickelte frisches
Photopapier und belichtet das ganze (ohne Negativ). Man erhält ein
spiegelbildliches Papiernegativ. Macht man das ganze nun nocheinmal, so kommt
ein kontrastreicheres Papierpositiv heraus.
 
Einkopieren von Gegenständen:
Man kann auf das Photopapier beim Belichten natürlich auch Sachen legen. Das
kommt dann besonders cool. Wer mag nicht einen weißen Fleck anstelle des Mondes
(Geldstück) oder flotte Geo-Dreieckszahlen auf seinem Photo?
 
Photomontage:
a) 1. Aussparung im 1. Abzug (mit Maske)

2. Den Rest abdecken, mit 2. Negativ das Bild ergänzen
b) Sandwich-Kopie: 2 Negative gemeinsam in den Vergrößerungsapparat legen
c) Raster-Kopie: Mit bestimmten Mustern zusammen kopieren (Sandwich oder Folie)
d) Differenzierte Belichtung: Verschiedene Bildbereiche verschieden lang
belichten (→ viele Masken!)
 
Effekte:
 
1. Callier-Effekt: Streuung von gerichtetem Licht an Schichtkörnern, führt zu
grobem Korn oder Lichthöfen. (Im Film – nicht beeinflussbar)

2. Schwarzschild-Effekt: („Intermittenz-Effekt“) Tritt bei Mehrfachbelichtungen
auf → 5*1/100 ≠ 5/100 sec! Bei mehrfachbelichtungen ist die Schwärzung des Films
geringer!
3. Weinland-Effekt: Den Film diffus vorbelichten, dann normal photographieren.
Bewirkt hohe Empfindlichkeit (bis zu 10000 ASA). So eine Hypersensibilisierung
kann auch durch Lagerung in Helium herbeigeführt werden.
4. Herschel-Effekt: Normal photographiert, dann in der Dunkelkammer mir Rot-
oder Infrarotlicht nachbelichtet – führt zu teilweiser Bildumkehr.
5. Solarisation: Bildumkehr durch zuviel Licht. Duch verbesserte Materialien
heute nicht mehr möglich.
6. Pseudosolarisation: Das Photopapier normal belichten, in den Entwickler
geben. Sobald sich erste Konturen zeigen, etwa 2 sec das Raumlich anschlaten.
Dann bis zu gewünschter Schwärzung fertigentwickeln und normal wässern &

fixieren.
 
 
 
 
Motivation:
· Menschliche Triebe
· Individuelle Interessen / Hobbys
· Dosierte Diskrepanz: geringfügige Abweichung vom Gewohnten (oft gar nicht auf
den ersten Blick genau feststellbar). Durch neuartiges, verwirrendes,
überraschendes oder mehrdeutiges entsteht Ungewissheit, Unsicherheit und vor
allem Neugier im Betrachter. Beispiele: Widersprüche, Überraschung, Zweifel,
Ungewissheit, Vergrößerungen, unauffällige Details, Macrophotographie, Muster,
Formen, ungewohnte Perspektive/Aufnahmestandpunkt/Blickwinkel.
 
Wichtig beim Licht: Unterscheiden zwischen diffusem und Punktlicht –
einheitlicher Beleuchtung und Licht und Schatten.

 
Die Lichtmenge (von der das Photopapier ungleich mehr als das Negativ braucht)
wird beim Photographieren von Blende und Belichtungszeit reguliert. Bei den
allermeisten Kameras wird das automatisch in Sekundenbruchteilen geregelt, aber
man kann bei manchen das auch immer noch manuell vornehmen. Es gibt die
Belendenstufen 2, 2.8, 4, 5.6, 8, 11, 16. Jede Stufe höher halbiert die
eintretende Licht menge. Blende 16 ist die kleinste Blende. Die Zeiten gehen
hingegen von 1/500 bis zu 1/8 sec (natürlich auch noch weiter – bis etwa 1/30
sec kann man den Photoapparat mit der Hand still halten), wobei sich hier die
Lichtmenge jeweils verdoppelt. Es entspricht also 1/500 sec bei Blemde 2 einer
achtel sec bei Blende 16. Je größer die Blende, desto geringer die
Tiefenschärfe. Also hat man bei Blende 2 nur einen Bereich von etwa einem Meter
scharf, kann man bei Blende 16 fast alles – von ganz nah bis ganz fern –
erkennen.
Als „Schnappschusseinstellung“ kann man mit 50-55mm Brennweite, Blende 11, der
Zeit 1/125 sec und der Entfernungseinstellung 6m ganz gut durchkommen.
Wichtig ist beim Photographieren
· Kamera gerade halten
· „Weniger ist mehr“
· möglichst nahe ran (anstatt ewig zu zoomen – ab 200mm eh meistens verwackelt)
· möglichst bei Sonne photographieren!!
 

Komposition:
NICHT zentriert photographieren! Nichts ist so langweilig, wie ein Bild, auf dem
alles genau in der Mitte ist (außer, es soll damit was gesagt werden). Man kommt
mit der Einteilung 1/3 – 2/3 weit, besser, wenn auch schwerer abzuschätzen, ist
der goldene Schnitt. Hierzu bildet man die Hauptdiagonale durch das bild, geht
aber nicht durch die Ecken, sondern links etwas tiefer und rechts etwas höher.
Da, wo diese Diagonale die 1/5-Marke der Vertikalen schneidet, hat man seinen
Hauptpunkt (rechts unten) – am Mittelpunkt des Bildes punktgespiegelt bekommt
man aus ihm den Kontrapunkt. Mit diesen beiden Punkten fährt man ziemlich gut.

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